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Einige Christinnen in Bukarest/Rumänien, darunter besonders Emanuela Chiritescu, konnten 2002 nicht mehr länger wegsehen: Tausendfach lassen Mütter ihre Babys nach der Geburt im Krankenhaus zurück. Gründe dafür gibt es viele. Oft wurden die Frauen von der Familie verstoßen, weil sie ohne legitimierte Beziehung ein Kind bekommen. Oder der Vater des Kindes trennt sich, weil das Baby ungelegen kam. Zudem ist das gesellschaftliche Ansehen dieser Frauen ohne (Ehe-)Mann geringer. Aber in den Krankenhäusern wurden die Babys nicht versorgt, sondern nur am
Leben gehalten. Da fassten sie sich ein Herz und fragten in zwei Krankenhäusern Bukarests, ob sie die verlassenen Babys auf den Entbindungsstationen ehrenamtlich versorgen und betreuen könnten. Und man ließ es gerne zu. So fing alles an. Natürlich hat sich sozialpolitisch einiges in Rumänien getan, zweifellos. Der EU-Beitritt hat auch neue soziale Normen gebracht. Nur, leider, bezahlen kann sie das Land (noch) nicht.
Eine der Überlegungen, die Anfang 2005 aufkamen war, die Situation der Mütter zu verbessern, damit sie ihr Baby behalten und nicht verlassen. Es gab eine EU-subventionierte Bewegung mit dem Slogan, der etwa hieß: “Verlasst den Weg des Kinder-Verlassens“. Das heißt: Für Mütter, die ihr Baby behalten wollen, aber nicht wissen wohin, braucht man Einrichtungen, die sie aufnehmen. Leider gibt es in Bukarest nur eine Handvoll solcher Mutter-Kind-Zentren mit jeweils weniger als zehn Plätzen.
In unserem Mutter-Kind-Zentrum erhalten Mütter eine Chance, mit ihrem Baby zusammen zu leben. Sie lernen die elementaren Tätigkeiten für den Haushalt, für die Pflege des Kindes und für ein familiäres Zusammenleben.
Darüber hinaus bieten wir ab 2014 eine sogenannte Mütterschule an, die ambulante Betreuung von Müttern..
Notwendig erscheint auch weiterhin die allgemeine humanitäre Hilfe für einige arme Familien mit Kindern, die vom Sozialamt benannt sind. Staatliche Sozial- oder Arbeitslosenhilfe gibt es praktisch nicht.
Seit Herbst 2006 steht ein Haus als Mutter-Kind-Zentrum zur Verfügung, in dem acht Mütter mit ihren Babys Platz finden. Am 25. Sept. 2015 haben wir den Anbau des Mutter-Kind-Zentrums (MKZ) “Lebenszeichen” eingeweiht. Nun können 12 Mütter mit 14-16 Kindern aufgenommen werden, doppelt so viele wie zuvor.
Bei der Aufnahme schließen die Mütter einen Vertrag mit monatlichen Entwicklungszielen ab, die vor allem die nötigen Schritte zur selbstständigen Lebensbewältigung und zum Leben mit dem eigenen Kind betreffen.
Mit Hilfe einer Sozialarbeiterin geht es an die Wohnungssuche und -einrichtung, an die Arbeitssuche und ggf. Babybetreuung in eine Kita. Häufig nehmen die Mütter gern ambulante Begleitung nach Verlassen des Zentrums an, manchmal sogar Paartherapie. Und sie nehmen auch nötige Hilfe an wie „Pakete zum Leben“ oder Kinderkleidung.
In Rekordzeit, vom Baubeginn im November 2014 bis zum September 2015, wurde der Anbau des Mutter-Kind-Zentrums „Lebenszeichen“ fertiggestellt. Dazu der Teilumbau und die Renovierung des bestehenden Gebäudes und die vollständige Erneuerung des Daches. Für die Mütter mit ihren Kleinkindern und besonders auch für die Mitarbeitenden stellte die Bauphase eine enorme Belastung dar. Da es keine Möglichkeit gab, zwischenzeitlich auszuziehen, mussten sie ständig innerhalb des Hauses umziehen. Dankdesjungen Bauleiters Otniel und des Bauunternehmers Daniel und mit Hilfe von umfangreichen Materiallieferungen durch die Auslandshilfe konnten die vorgesehene Bauzeit eingehalten, die Kosten niedrig gehalten und eine hohe Qualitäterreicht werden. Herausgekommen ist ein moderner, wohnlicher Komplex, in dem nun zusätzlich sechs Mütter mit acht Kindern – insgesamt also 12 Mütter und 18 Kinder – ein vorübergehendes Zuhause finden können und durch eine 6-monatige Mütterschule begleitet werden.
Wir hoffen sehr, dass das Mutter-Kind-Zentrum „Lebenszeichen“ mit dieser Erweiterung einmal mehr ein besonderes Zeichen des Lebens in Bukarest setzen kann. Für die weitere erfolgreiche Arbeit von „Lebenszeichen“ sind zusätzliche pädagogische Fachkräfte eingestellt, die sich mit der Arbeit von „Lebenszeichen“ identifizieren können.
Natürlich brauchen sie auch Einrichtungsgegenstände, Geschirr. Sie haben ja nichts! Lebenszeichen hat mit Jugendämtern, Krankenhäusern und Beratungsstellen Kooperationsverträge abgeschlossen. Anschauungs-material liegt in allen Entbindungsstationen Bukarester Krankenhäuser.
Lebenszeichen lebt von seinen engagierten, liebevollen Mitarbeiterinnen, die die inhaltlichen und geistlichen Ziele des Vereins umsetzen und den Bewohnerinnen eine sehr persönliche Zuwendung geben.
Das neue Programm ersetzt das bisherige Programm der allgemeinen Armenpflege, weil hier gezileter geholfen werden kann. Inzwischen sind es mehr als 25 Familien, denen auf diese Weise geholfen werden kann.
Nicoleta: „Ich habe kochen gelernt, und mich selbst zu disziplinieren. Ich verstand, was für mein Leben gut ist. Und ich habe gelernt, auf meinen eigenen Füßen zu stehen, mich um meine Tochter zu kümmern, und was es bedeutet, eine gute Mutter zu sein.
Emanuela Chiritescu
Der staatlich anerkannte gemeinnützige Verein „Lebenszeichen“ besteht aus einer kleinen Zahl rumänischer Mitglieder einer Gemeinde in Bukarest.
Emanuela Chiritescu war die treibende Kraft und hauptamtliche Vorsitzende des Vereins. Sie leitete alle Aktivitäten. Es sind Sozialarbeiterinnen und Erzieherinnen als Mitarbeiterinnen angestellt. Nach Ausbruch der schweren Krankheit und ihrem Tod übernahm ihr Ehemann Pavel Chiritescu den Vorsitz des Vereins.
Alina Chiritescu, die Tochter von Emanuela und Pavel, hat die sozialtherapeutische Leitung des Mutter-Kind-Zentrums und Dana Patrachescu die administrative Leitung übernommen.
Die FeG Auslandshilfe ist der Hauptsponsor des Vereins.
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