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Hungerkrise in Nordkorea

Nahrungsmittel für Hungernde nach Missernte in Nordkorea
(© Foto: „humedica“)

Hungerkrise in Nordkorea

Wir haben inzwischen 30.000 € aus dem Fond der Katastrophenhilfe an „humedica e.V.“ für die „Hungerhilfe Norkorea“ überwiesen.

Massive Hungersnot in Nordkorea

Hilfsorganisation humedica bittet um Unterstützung für dringend benötigte Hilfsgüterlieferungen

Kaufbeuren, 07. März 2019. Die Menschen in Nordkorea sind derzeit von einer ernsthaften Hungerkrise betroffen. Der nordkoreanische Botschaftsrat Kim Hak reiste persönlich in die humedica-Zentrale nach Kaufbeuren, um Unterstützung durch dringend benötigte Hilfsgüter zu erbitten. Die Hilfsorganisation humedica e.V. ist seit über 20 Jahren in Nordkorea tätig und intensiviert nun die Maßnahmen.
Die humanitäre Notsituation in Nordkorea nimmt lebensbedrohliche Ausmaße an: Die Vereinten Nationen weisen darauf hin, dass rund 43 Prozent der nordkoreanischen Bevölkerung an Nahrungsmangel leiden, jedes fünfte Kind ist chronisch unterernährt. Laut einer Stellungnahme der Regierung Nordkoreas, fehlen derzeit etwa 1,4 Millionen Tonnen Lebensmittel. Die Menschen in Nordkorea benötigen dringend Hilfe.
humedica organisierte bereits in den vergangenen Jahren regelmäßig Hilfsgütertransporte, um Krankenhäuser und Kinderheime in Nordkorea mit Medikamenten, medizinischem Equipment und Lebensmitteln zu unterstützen. Bei Monitoring-Besuchen konnten humedica-Mitarbeiter stets überprüfen, dass die gespendeten Waren vereinbarungsgemäß und zuverlässig in den jeweiligen Einrichtungen eingesetzt wurden.
Aufgrund der aktuellen Notlage werden diese Maßnahmen nun intensiviert: Die dringend benötigten Hilfsgüter sollen durch eine langjährige Partnerorganisation in China erworben und weiter nach Nordkorea transportiert werden. Gemeinsam mit einer Bundestagsdelegation reisen Vertreter der Allgäuer Hilfsorganisation im Mai 2019 nach Nordkorea, um aus erster Hand über die Lebensmittelverteilungen zu informieren.
Auch wenn in den Medien negative Schlagzeilen über das Land Nordkorea vorherrschen, bittet humedica die Bevölkerung in Deutschland dringend um Solidarität und Unterstützung in Form von einer gezielten Spende für die an Hunger leidenden Kinder, Frauen und Männer in Nordkorea:

nahrungsmittel für Hungernde nach Missernte in Nordkorea

humedica e.V. schickt 450 Tonnen Reis und Sojabohnen

Kaufbeuren 04. April 2019 – Mit einer Lieferung von 450 Tonnen Lebensmitteln reagiert humedica auf einen Hilferuf der UNO und der Demokratischen Volksrepublik Korea. Dort sind die Menschen aktuell von einer ernsthaften Hungerkrise betroffen. Die Hilfe zielt darauf ab, den von der Hungersnot am stärksten betroffenen Menschen mit einer ausgewogenen Ernährung zu dienen. Kinderheime und Krankenhäuser mit denen humedica eine langjährige Beziehung pflegt, sollen in erster Linie versorgt werden. So ist gewährleistet, dass die Hilfsgüter an den richtigen Stellen ankommen. Die Lieferung von 350 Tonnen Reis
und 100 Tonnen Sojabohnen ist größtenteils für Kinder schwangere Frauen oder stillende Mütter bestimmt.

„Wir danken unseren Spendern, die umgehend auf unsere Spendenanfrage reagiert haben. Denn nur so ist humedica seit vielen Jahren in der Lage, zeitnah zu handeln“, merkt der

Mitgründer und Geschäftsführer von humedica, Wolfgang Groß Zu der Aktion an.

Die Hilfslieferung Reis und Sojabohnen im Wert von 175.000 Euro wurde in China gekauft und in einem langen Lastwagenkonvoi auf dem Landweg nach Nordkorea gebracht.

Schon seit längerer Zeit hat Nordkorea mit Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen. Auswirkungen des Klimawandels mit schweren Naturkatastrophen wie Wirbelstürme, Sturzfluten und anhaltende Dürre haben der Landwirtschaft sehr geschadet. Im vergangenen Jahr wurde in dem asiatischen Land eine so schlechte Ernte eingefahren wie schon seit gut einem Jahrzehnt nicht mehr. Die UNO schätzt, dass 10,3 Millionen Menschen, aufgrund eines starken Rückgangs der pflanzlichen Produktion, auf Nahrungshilfe angewiesen sind. Das sind rund 43 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Wegen der angespannten politischen Situation haben die Menschen in Nordkorea unter starken Sanktionen zu leiden. humedica ist seit über 20 Jahren im Land hauptsächlich im medizinischen Bereich tätig. Mehrfach konnte nach Naturkatastrophen, dank vieler Spender, den Menschen in Nordkorea durch humedica geholfen werden.

Nordkorea gehört zu den sogenannten „Vergessenen Krisen“. Gerade den Menschen zu helfen, deren Not kaum in der Öffentlichkeit Gehör findet, ist eine der Aufgaben von humedica.

„Wir bitten die Bevölkerung in Deutschland dringend weiterhin um Solidarität in Form einer gezielten Spende, denn wir möchten unsere Hilfe für Nordkorea weiter ausbauen und zusätzliche Nahrungsmittel an hungernde Kinder, Frauen und Männer verteilen“, sagt Wolfgang Groß.

Info: Mit mehr als 726,3 Tonnen hochwertigem medizinischen Material, im Werte von ca. 5,87 Millionen Euro konnte humedica in den letzten 20 Jahren die Menschen in Nordkorea versorgen. Die meisten Lieferungen wurden per Container auf dem Seeweg von Deutschland aus ins Land gebracht.

( © Alle Fotos: „Humedica“)

Eindrücke vom Projektbesuch

von Sebastian Zausch

„Orientiert Euch nicht am Namen des Landes – orientiert Euch an der Not der Menschen“. Mit diesem humedica-Leitsatz schließt Klaus Ruhrmann den Bericht über seine Reise nach Nordkorea. Er war schon mehrmals für humedica im Einsatz. Zusammen mit Patrick Khamadi, der im humedica-Hauptquartier die Hilfslieferung nach Nordkorea koordiniert, hat er dort die Verteilung unserer Lebensmittellieferungen überprüft. Nach einer schweren Dürre und anschließenden Sturzfluten schickte humedica im April 450 Tonnen Soja und Reis in das Land, um sie vor allem an Kinder sowie in Krankenhäusern an werdende Mütter und stillende Frauen verteilen zu lassen.

„Es ist wichtig, dass wir den Menschen in Nordkorea helfen“, sagt Klaus Ruhrmann. Das ostasiatische Land ist sehr stark vom Klimawandel betroffen. Aufgrund einer Dürre und Sturzfluten im vergangenen Jahr wurde ein Großteil der Ernte zerstört. Um dennoch alle Menschen im Land mit Lebensmitteln versorgen zu können, kündigte die Regierung seinerzeit an, Lebensmittelrationen zu halbieren. Die Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen.

Die Vereinten Nationen riefen deshalb im Februar dazu auf, die Bevölkerung in Nordkorea zu unterstützen. Gleichzeitig

reiste der nordkoreanische Botschaftsrat Kim Hak in die humedica-Zentrale nach Kaufbeuren und bat um die Lieferung von Grundnahrungsmitteln wie Reis oder Soja. humedica unterstützt die Menschen in Nordkorea bereits seit fast 20 Jahren mit Hilfslieferungen. Auch jetzt reagierten die Verantwortlichen sofort und kauften in China 350 Tonnen Reis und 100 Tonnen Soja ein. Diese wurden in einem LKW-Konvoi über die Grenze gebracht, um sie in Kinderheimen, Kindergärten und Krankenhäusern überall im Land zu verteilen. Möglich wurde das dank des großzügigen Engagements von Spendern, die umgehend ihre Hilfe zugesagt hatten.

„Es gibt einen Verteilschlüssel, der sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert“, erzählt Klaus Ruhrmann. „Es gibt eine Dokumentation über jedes Einzelne Kilogramm. Das erinnert fast an deutsche Finanzbürokratie“. Gemeinsam mit humedica-Mitarbeiter Patrick Khamadi machte sich Klaus Ruhrmann selber ein Bild von den Verteilungen. Zusammen reisten sie fast 10 Tage lang durch das Land und besuchten Krankenhäuser, Kinderheime und Kindergärten in den Städten Sepo, Wanson, Heiju. Auch im sehr ländlich gelegenen Ongjin waren sie vor Ort. An all diesen Orten hatte humedica bereits in den vergangenen Jahren immer wieder geholfen.

Von Hungersnöten besonders stark betroffen sind Kinder und schwangere Frauen in den ländlicheren Gebieten. Die Hilfe von humedica gilt deshalb vor allem ihnen.

Besonders beeindruckt ist Klaus Ruhrmann von der Effizienz, mit der die Menschen die Lebensmittel nutzen. „Die Sojabohnen werden nicht einfach nur gekocht und verzehrt. Aus den Resten werden immer wieder weitere Lebensmittel hergestellt wie Tofu oder Suppe.“, erzählt er. “

Klaus Ruhrmann befürchtet: Unsere Hilfe wird auch weiterhin notwendig sein.

Gleichzeitig befürchtet er: „Auch in den kommenden Jahren wird unsere Hilfe dort nötig sein. Die Äcker sind auch jetzt wieder staubtrocken. Die kleinen Pflänzchen haben keine Chance, Wurzeln zu schlagen und werden vom Wind einfach weggeweht. Wenn es nicht bald nachhaltig regnet, ist auch diese Ernte in Gefahr.“

Wir möchten den Menschen in Nordkorea weiterhin unter die Arme greifen. Bitte unterstützen Sie uns dabei. Spenden Sie für die Menschen in Nordkorea.

Fotos vom Projektbesuch

( © Alle Fotos: „Humedica“)