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Beispiel: „Zeichen der Hoffnung“ – Mobile Pflege und Medizinisches Zentrum

„Zeichen der Hoffnung“ - Mobile Pflege und medizinisches Zentrum

Gotse Delchev ist eine kleinere Stadt im Südwesten Bulgariens. In der eher strukturschwachen Region besteht ein enormer Bedarf an sozialen und medizinischen Dienstleistungen. Die Klinik „Zeichen der Hoffnung“ heißt hier immer noch „Deutsche Klinik“. Zehn Jahre arbeitete sie als Poliklinik mit zwei kleinen OPs. In dieser Zeit hat sie sich landesweit einen sehr guten Ruf und Vertrauen erworben. Seit 2011 wurden in der Klinik „Zeichen der Hoffnung“ ein mobiler Pflegedienst und ein Medizinisches Zentrum aufgebaut.

Mobile Unterstützung häuslicher Pflege gibt es in Bulgarien kaum. Die wenigen Angebote in privater Trägerschaft sind für die Mehrheit der Bevölkerung kaum bezahlbar. Die Pflege von Kranken, wie z.B. nach einem Schlaganfall, ist in Bulgarien Aufgabe der Familie. Unterstützung oder Hilfe vom Staat oder den Krankenkassen gibt es nicht. Mit dem Aufbau einer mobilen Pflege leistet die Auslandshilfe „Hilfe zur Selbsthilfe“. Zum Angebot für Menschen ohne oder mit nur geringem Einkommen gehören Hausbesuche, seelsorgliche Betreuung von Kranken und Angehörigen, medizinische Versorgung,  ein Beratungsangebot für pflegende Angehörige, Schulung für häusliche Krankenpflege, Verleih von Pflegebetten, Versorgung mit

medizinischen Hilfemitteln und ambulante Behandlungen in den Räumen der Klinik. Darüber hinaus werden Hilfsgüter für den alltäglichen Bedarf verteilt.

In der Region Gotse Delchev gibt es nur wenige Fachärzte. Die Arbeitsbedingungen sind zum Teil katastrophal. Das Medizinische Zentrum in der Klinik „Zeichen der Hoffnung“ bietet Raum für die Fachbereiche Orthopädie, Physiotherapie zur Unterstützung der orthopädischen Praxis, (Gefäß-)Chirurgie, Augen- u. Zahnheilkunde, Labor und Röntgen. Die Ärzte, die auch in anderen Städten Bulgariens praktizieren, arbeiten gerne in der „Deutschen Klinik“.  In den OPs können kleinere Operationen durchgeführt werden. Patienten müssen nicht den weiten Weg nach Sofia zurücklegen, um eine angemessene Behandlung zu erfahren. Hier werden viele auch kostenfrei oder gegen nur kleine Gebühren behandelt.

Eine weitere soziale Dienstleistung für die Region soll in die Klinik integriert werden, ein „Zentrum für soziale Rehabilitation und Integration“. Es ergänzt vor allem den großen Bedarf an therapeutischer Hilfe für Menschen mit Behinderung.

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Profil

Die Einrichtung wird von der deutsch-bulgarichen Stiftung „Zeichen der Liebe“ getragen. Zum Vorstand der Stiftung gehören aus Deutschland: Jost Stahlschmidt ( Vorsitzender), Gunda Schulze, Klaus Kanwischer, Wilfried Lill.

Die bulgarischen Mitglieder sind: Maya Stoiceva, Stefan Zerev und Atanas Tolov.

Neues Konzept für die Klinik „Zeichen der Hoffnung“

Nach der Beendigung der chirurgischen Arbeit in der Deutschen Klinik „Zeichen der Hoffnung“ wurde nach einer Analyse der Bedingungen mit einer neuen Konzeption gestartet.

Bedarf in Gotse Delchev und Umgebung

Ambulante Krankenpflege gibt es in Bulgarien kaum. Die wenigen Angebote in privater Trägerschaft sind zu teuer für die Mehrheit der Bevölkerung. Die Pflege von Kranken wie z.B. nach einem Schlaganfall wird in Bulgarien von der Familie geleistet. Unterstützung oder Hilfe vom Staat oder den Krankenkassen gibt es nicht, so dass die Menschen dringend auf „Hilfe zur Selbsthilfe“ angewiesen sind. Wir wollen uns mit unserem Angebot am Bedarf der Bevölkerung ausrichten. Außerdem legen wir großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Gesundheitsbehörden und mit dem bulgarischen Bund der Freien evangelischen Gemeinden

Die diakonische Arbeit gliedert sich deshalb in zwei Bereiche:

  1. Mobile Pflege
  2. Betrieb eines medizinischen Zentrums

Die Schwerpunkte der Arbeit lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

  • Entwicklung von ambulanter Krankenpflege
  • Seelsorgliche Betreuung von Kranken und Angehörigen
  • Aufbau eines Beratungsangebotes für pflegende Angehörige und Schulung für häusliche Krankenpflege
  • Einrichtung eines medizinischen Zentrums mit dringend benötigten Hausarzt- und Facharztpraxen
  • Labor und Röntgen

Die 1. Stufe „Pflege und Beratung“ ist seit März 2010 am Start und beinhaltet die folgenden Bereiche:

  • Mobiler Pflegedienst
  • Angehörigen-Schulung und Patientenberatung
  • regelmäßiger Erfahrungsaustausch mit Teilnehmern an den Schulungen
  • Verteilung von Hilfsgütern
  • Vermittlung und Verleih von Medizingeräten, Pflegemitteln und Pflegehilfsmitteln

Mit der 2. Stufe „Medizinisches Zentrum“ haben wir im Sommer 2011 begonnen

  • Vermietung von Behandlungsräumen an Ärzte und Therapeuten mit verschiedenen Fachrichtungen: Orthopädie, Augenheilkunde, Chirurgie, Zahnheilkunde, Physiotherapie
  • Betrieb des Labors und der Röntgenabteilung
  • Kleinere Operationen, bei denen kein stationärer Aufenthalt notwendig ist
  • Dieser Teilbereich des Projektes soll sich durch die Einnahmen aus Vermietung und Umsatzbeteiligung weitgehend selbst tragen